Chopperle
Normales Thema Anlasser: Kurzer oder normal…? (Gelesen: 3234 mal)
Chopper73
Junior
**
Offline


... ride safe and free
...

Beiträge: 98
Standort: Celle, Deutschland, deutschland-nord, 400, 341, NI, Niedersachsen
Mitglied seit: 29.03.2010
Geschlecht: männlich
Anlasser: Kurzer oder normal…?
30.03.2010 um 13:44:51
Beitrag drucken  
Hi Ihr,

meine eLSe startete neulich nicht mehr. Startversuch mit frischer Batterie: Zündung und Killschalter an, Leerlauflampe auf grün, Licht aus, Seitenständer ausgefahren, Kupplung gezogen und Startknopf gedrückt.
Ergebnis: ziemlich hartes, einmaliges Kling – 1 Sekunde – Klang unterm Tank, zeitgleich unterm Sitz ca. 5x pro Sekunde relaisklackern, solange Startknopf gedrückt wurde. Anlasser gab dabei keinen Mucks von sich  Traurig.

Okay, dachte ich, vielleicht was mit dem Anlasser. Als erstes die Öse von der Kontaktschraube des Anlassers (also den Pluskontakt) entfernt, dann mit einem Kabel direkt von Batterieplus auf Anlasserkontakt: eLSe sprang sofort an! Also wohl doch nicht der Anlasser… gut, weitersuchen. Ich aus Faulheit die Öse nur locker auf das obere Drittel der Anlasserkontaktschraube (oder wie heißt das Ding offiziell?) gesteckt und, damit nichts abrutscht, die Mutter 1-2 Umdrehungen raufgefummelt. Dann Ohr ans Mopped (hören, wo genau es da klackert) und Startversuch wie oben. ÜBERRASCHUNG! Mopped springt sofort an. Dachte: wie jetzt? Was denn hier los…? Noch darüber nachgrübelnd die Mutter mit der Kontaktöse wieder festgezogen.
Neuer Startversuch: Anlasser sagt wieder nichts, Problem wie oben beschrieben... ???

Ich also rumprobiert: Öse festgeschraubt -> Anlasser sagt nichts, Öse locker draufgesteckt -> Mopped springt an… Habe an sämtlichen Kabeln gezogen und gefummelt, um Wackelkontakte möglichst auszuschließen und dabei nichts Verdächtiges gefunden.

Habe dann folgende Theorie aufgestellt: Strom sucht sich immer den einfachsten Weg: Statt sich durch den Anlassermotor zu quälen springt er (Feuchtigkeit, Schmiere?) daher lieber von der Kontaktöse direkt auf die Anlasserummantelung und verursacht einen Kurzschluss. Der Widerstand muss dabei jedoch noch groß genug sein, dass die Sicherungen dies aushalten. Ich also alles um die Kontaktschraube herum geputzt und entfettet. Festgeschraubt, neuer Startversuch: keinen Mucks.

Dann habe ich aus dem Bodensatz meiner Werkzeugkiste einen alten, kleinen Gummidichtungsring vorgezaubert, habe den auf die Kontaktschraube gesteckt und die Öse obendrauf. Damit hatte die Öse definitiv keinen Kontakt mehr zum Anlasser außer der Schraube selbst. Die Öse saß jetzt auf dem oberen Drittel der Schraube und konnte dort mit der Mutter fixiert werden. Endresultat: eLSe springt wieder an, Problem gelöst.

Was ich mich jedoch frage ist: ist das so gewollt, dass die Kontaktöse so vom Anlasser abgeschirmt werden muss? Ist mir da vielleicht ein Teil (Isolator o.ä.) unbemerkt runtergefallen, was da statt meiner improvisierten Gummidichtung hingehört (hoffentlich verbrutzelt die nicht unterwegs)?

Oder hat der Anlasser irgendwo einen Kurzen? Im Moment funktioniert ja wieder alles, und nach dem Motto „never change a running system“ möchte ich nur ungern den Anlasser wieder auseinanderfummeln. Der sieht im Inneren übrigens schon ein wenig gammelig (fettig) aus. Ein Magnet ist nicht mehr mit der Seitenwand verklebt und bleibt nur noch durch seinen eigenen Magnetismus am Platze. Scheint aber alles (noch) zu funktionieren. Ist das ne gute Idee, das Ding innen einzufetten, damit es leichter läuft und wenn ja, mit was? WD40? unentschlossen


Viele Grüße,

  Euer Chopper
  
Zum Seitenanfang
 
IP gespeichert
 
Wolfgang
Administrator
*****
Offline


Der Erfolg zählt, die
Mißerfolge werden gezählt

Beiträge: 1265
Standort: D-89233 Neu-Ulm, Bayern
Mitglied seit: 03.07.2001
Geschlecht: männlich
Re: Anlasser: Kurzer oder normal…?
Antwort #1 - 30.03.2010 um 15:08:50
Beitrag drucken  
Chopper73 schrieb on 30.03.2010 um 13:44:51:
Hi Ihr,

meine eLSe startete neulich nicht mehr. Startversuch mit frischer Batterie: Zündung und Killschalter an, Leerlauflampe auf grün, Licht aus, Seitenständer ausgefahren, Kupplung gezogen und Startknopf gedrückt.
Ergebnis: ziemlich hartes, einmaliges Kling – 1 Sekunde – Klang unterm Tank, zeitgleich unterm Sitz ca. 5x pro Sekunde relaisklackern, solange Startknopf gedrückt wurde. Anlasser gab dabei keinen Mucks von sich  Traurig.


typisch für leere Batterie oder schlechten Kontakt an der Batterie.

Zitat:
Okay, dachte ich, vielleicht was mit dem Anlasser. Als erstes die Öse von der Kontaktschraube des Anlassers (also den Pluskontakt) entfernt, dann mit einem Kabel direkt von Batterieplus auf Anlasserkontakt: eLSe sprang sofort an! Also wohl doch nicht der Anlasser… gut, weitersuchen. Ich aus Faulheit die Öse nur locker auf das obere Drittel der Anlasserkontaktschraube (oder wie heißt das Ding offiziell?) gesteckt und, damit nichts abrutscht, die Mutter 1-2 Umdrehungen raufgefummelt. Dann Ohr ans Mopped (hören, wo genau es da klackert) und Startversuch wie oben. ÜBERRASCHUNG! Mopped springt sofort an. Dachte: wie jetzt? Was denn hier los…? Noch darüber nachgrübelnd die Mutter mit der Kontaktöse wieder festgezogen.


Also ist die Batterie mit ziemlicher Sicherheit auszuschliessen

Zitat:
Neuer Startversuch: Anlasser sagt wieder nichts, Problem wie oben beschrieben... ???

Ich also rumprobiert: Öse festgeschraubt -> Anlasser sagt nichts, Öse locker draufgesteckt -> Mopped springt an… Habe an sämtlichen Kabeln gezogen und gefummelt, um Wackelkontakte möglichst auszuschließen und dabei nichts Verdächtiges gefunden.


Wird Zufall sein - du hast woanders einen Wackler..

Zitat:
Habe dann folgende Theorie aufgestellt: Strom sucht sich immer den einfachsten Weg: Statt sich durch den Anlassermotor zu quälen springt er (Feuchtigkeit, Schmiere?) daher lieber von der Kontaktöse direkt auf die Anlasserummantelung und verursacht einen Kurzschluss. Der Widerstand muss dabei jedoch noch groß genug sein, dass die Sicherungen dies aushalten. Ich also alles um die Kontaktschraube herum geputzt und entfettet. Festgeschraubt, neuer Startversuch: keinen Mucks.


Diese Theorie passt hier nicht. Du könntest die ELse in den Bach stellen und versuchen anzulassen. Sie würde zumindest drehen bis der Motor genug Wasser gesaugt hat <g>

Kurzschluss beim Anlassen durch Feuchtigkeit ist in diesem Bereich nicht möglich. Der Strom durch Wasser oder verdreckte / feuchte Kontakte bewegt sich maximal im Milliamperebeeich. Also ca. Faktor 1:10000 bis 1:100000 gegen über dem Anlasserstrom

Das kann dir über Wochen und Monate hinweg vielleicht die Batterie leersaugen. Aber sonst auch nichts.

Zitat:
Dann habe ich aus dem Bodensatz meiner Werkzeugkiste einen alten, kleinen Gummidichtungsring vorgezaubert, habe den auf die Kontaktschraube gesteckt und die Öse obendrauf. Damit hatte die Öse definitiv keinen Kontakt mehr zum Anlasser außer der Schraube selbst. Die Öse saß jetzt auf dem oberen Drittel der Schraube und konnte dort mit der Mutter fixiert werden. Endresultat: eLSe springt wieder an, Problem gelöst.


Dann hatte die Öse eventuell Kontakt zum Anlassergehäuse. Die Schraube steckt normalerweise in einem etwas hervorstehenden Isolierkörper. Dessen Rand verhindert den Kontat der Öse zum Anlassergehäuse.

(Du musst Dich Einloggen oder Registrieren um Multimediadateien oder Links zu sehen).

Zitat:
Was ich mich jedoch frage ist: ist das so gewollt, dass die Kontaktöse so vom Anlasser abgeschirmt werden muss? Ist mir da vielleicht ein Teil (Isolator o.ä.) unbemerkt runtergefallen, was da statt meiner improvisierten Gummidichtung hingehört (hoffentlich verbrutzelt die nicht unterwegs)?


Vergleiche mal das Bild und wie es bei dir aussieht

Zitat:
Oder hat der Anlasser irgendwo einen Kurzen? Im Moment funktioniert ja wieder alles, und nach dem Motto „never change a running system“ möchte ich nur ungern den Anlasser wieder auseinanderfummeln. Der sieht im Inneren übrigens schon ein wenig gammelig (fettig) aus. Ein Magnet ist nicht mehr mit der Seitenwand verklebt und bleibt nur noch durch seinen eigenen Magnetismus am Platze. Scheint aber alles (noch) zu funktionieren. Ist das ne gute Idee, das Ding innen einzufetten, damit es leichter läuft und wenn ja, mit was? WD40? unentschlossen


Schau zu, dass du einen anderen Anlasser bekommst. Ansonsten alles reinigen, Magnet mit Epoxyharz einkleben. Fett hat da drin ausser in den Lagern nichts zu suchen. Und schau zu, dass die Schraube richtig isoliert sitzt. Da fehlt bei dir eventuell etwas.

  

Die Linke zum Gruss
Wolfgang

Wenn Gott den Menschen geschaffen hätte um Computer zu benutzen, hätte er ihm 16 Finger gegeben!
Zum Seitenanfang
IP gespeichert
 
Chopper73
Junior
**
Offline


... ride safe and free
...

Beiträge: 98
Standort: Celle, Deutschland, deutschland-nord, 400, 341, NI, Niedersachsen
Mitglied seit: 29.03.2010
Geschlecht: männlich
Re: Anlasser: Kurzer oder normal…?
Antwort #2 - 30.03.2010 um 16:19:41
Beitrag drucken  
Zitat:
Diese Theorie passt hier nicht. Du könntest die ELse in den Bach stellen und versuchen anzulassen. Sie würde zumindest drehen bis der Motor genug Wasser gesaugt hat <g>

Kurzschluss beim Anlassen durch Feuchtigkeit ist in diesem Bereich nicht möglich. Der Strom durch Wasser oder verdreckte / feuchte Kontakte bewegt sich maximal im Milliamperebeeich. Also ca. Faktor 1:10000 bis 1:100000 gegen über dem Anlasserstrom


Okay, sehe ich ein  Augenrollen

Zitat:
Das kann dir über Wochen und Monate hinweg vielleicht die Batterie leersaugen. Aber sonst auch nichts.


Genau das Problem hatte ich zum Ende der letzten Saison. Batterie war nach
ca. 7-10 Tagen Stillstand leer... hatte ne neue gekauft (siehe auch weiter unten)

Zitat:
Dann hatte die Öse eventuell Kontakt zum Anlassergehäuse. Die Schraube steckt normalerweise in einem etwas hervorstehenden Isolierkörper. Dessen Rand verhindert den Kontat der Öse zum Anlassergehäuse.


Vielen Dank für das Bild!!! Es ist tatsächlich der kleine vorstehende Isolierkörper
(auf dem Bild schwarz zu erkennen), der mir wohl abhanden gekommen ist und
dessen Funktion jetzt meine "Gummidichtung" übernimmt!!! Ich denke, das war
der Grund, sowohl für die Startschwierigkeiten als auch für die ständig leere
Batterie!!!

Zitat:
Schau zu, dass du einen anderen Anlasser bekommst. Ansonsten alles reinigen, Magnet mit Epoxyharz einkleben. Fett hat da drin ausser in den Lagern nichts zu suchen. Und schau zu, dass die Schraube richtig isoliert sitzt. Da fehlt bei dir eventuell etwas.


Ich wußte, bei mir ist ne Schraube locker  Laut lachend

Solange der Anlasser es noch tut... dreht jedenfalls noch kraftvoll durch. Mittelfristig
wird sicher mal ein neuer fällig.

Tausend Dank für die Tipps! Hat mir sehr weitergeholfen.
Wie war die Ausfahrt?

Viele Grüße
Chopper
  
Zum Seitenanfang
 
IP gespeichert
 
Wolfgang
Administrator
*****
Offline


Der Erfolg zählt, die
Mißerfolge werden gezählt

Beiträge: 1265
Standort: D-89233 Neu-Ulm, Bayern
Mitglied seit: 03.07.2001
Geschlecht: männlich
Re: Anlasser: Kurzer oder normal…?
Antwort #3 - 30.03.2010 um 17:59:31
Beitrag drucken  
Chopper73 schrieb on 30.03.2010 um 16:19:41:
Okay, sehe ich ein  Augenrollen


Zitat:
Genau das Problem hatte ich zum Ende der letzten Saison. Batterie war nach
ca. 7-10 Tagen Stillstand leer... hatte ne neue gekauft (siehe auch weiter unten)


In so kurzer Zeit leer schafft aber kein "Feuchtschmutz". Da ist schlicht die Bakterie kaputt, wenn sie nach so kurzer Zeit leer ist.

Zitat:
Vielen Dank für das Bild!!! Es ist tatsächlich der kleine vorstehende Isolierkörper
(auf dem Bild schwarz zu erkennen), der mir wohl abhanden gekommen ist und
dessen Funktion jetzt meine "Gummidichtung" übernimmt!!! Ich denke, das war
der Grund, sowohl für die Startschwierigkeiten als auch für die ständig leere
Batterie!!!


Das "Kleine Schwarze" ist aber ums Kabel bzw. um die Verpressung der Öse. Wenn das fehlt, dürfte es aber keine Probleme geben. Solange die Verpressung nicht so verbogen ist, dass sie am Gehäuse Berührung hat.

Zitat:
Ich wußte, bei mir ist ne Schraube locker  Laut lachend


Wir sind doch alle etwas "Bluna"

Zitat:
Solange der Anlasser es noch tut... dreht jedenfalls noch kraftvoll durch. Mittelfristig
wird sicher mal ein neuer fällig.

Tausend Dank für die Tipps! Hat mir sehr weitergeholfen.
Wie war die Ausfahrt?


Ausfahrt? War bis jetzt zu faul. Und habe gerade kein Ziel, wo es sich hinfahren lohnt. Und das Wetter ist auch ziemlich dürftig.

Aber wird die nächsten Tage sicher losgehen.
  

Die Linke zum Gruss
Wolfgang

Wenn Gott den Menschen geschaffen hätte um Computer zu benutzen, hätte er ihm 16 Finger gegeben!
Zum Seitenanfang
IP gespeichert
 
Chopper73
Junior
**
Offline


... ride safe and free
...

Beiträge: 98
Standort: Celle, Deutschland, deutschland-nord, 400, 341, NI, Niedersachsen
Mitglied seit: 29.03.2010
Geschlecht: männlich
Re: Anlasser: Kurzer oder normal…?
Antwort #4 - 31.03.2010 um 18:35:49
Beitrag drucken  
Zitat:
In so kurzer Zeit leer schafft aber kein "Feuchtschmutz". Da ist schlicht die Bakterie kaputt, wenn sie nach so kurzer Zeit leer ist.



Dann war die neue Batterie ja doch nicht umsonst.

Zitat:
Das "Kleine Schwarze" ist aber ums Kabel bzw. um die Verpressung der Öse. Wenn das fehlt, dürfte es aber keine Probleme geben. Solange die Verpressung nicht so verbogen ist, dass sie am Gehäuse Berührung hat.


Muss ich mir nochmal anschauen. Bin jedenfalls froh, dass es jetzt funktioniert.

Zitat:
Ausfahrt? War bis jetzt zu faul. Und habe gerade kein Ziel, wo es sich hinfahren lohnt. Und das Wetter ist auch ziemlich dürftig.

Aber wird die nächsten Tage sicher losgehen.


Ich meinte diese Ausfahrt...

Zitat:
author=Wolfgang link=board=ID-MeetingBiker;num=1269642236;start=0#4 date=03/29/10 um 14:05:18

Aif jeden Fall - nicht runterfallen. Ich werde heute nachmittag mal meinen ersten Start dieses Jahr machen. Sofern sie anspringt.



Hier um Hannover ist heute bestes Bikerwetter! Kühl, aber sonnig  Laut lachend

Grüße nach Ulm
Chopper
  
Zum Seitenanfang
 
IP gespeichert